Verschiedene Wege im Jnana Yoga - Antworten von der KI

Verschiedene Wege im Jnana Yoga - Antworten von der KI

by Franz Hinteregger -
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Ich persönlich beobachte viel meine Gedanken, Emotionen, Sinneswahrnehmungen. Schreib dies auch nieder. Suchte lange danach, welcher spirituelle Weg  dieser Methode am ehesten entsprechen würde. Da nach meinen Erfahrungen diese Methode mich aus dem Alltagsleben immer wieder raus zieht, tippe ich auf die Samkhya Philosophie, in der es auch um eine Trennung zwischen Purusha und Prakriti geht (Dvaita Vetanda). Bei den buddhistischen Achtsamkeitslehren, oder bei der Methode von Ramana Maharshi scheint diese Trennung nicht der Fall zu sein (Advaita - Vedanta). Konnte auch mit der üblichen Fragestellung von Ramana Maharshi nie so richtig was anfangen.  Kann mich an einen Eintrag von Marcus erinnern, wonach er den Unterschied zwischen der Samkhya_Philosophie von einer anderen Philosophie herausgearbeitet haben wollte.  Das ist auch der Grund, warum ich diese unterschiedlichen Achtsamkeitslehren hier einbringe. Ich benutzte auch immer wieder die Bücher von Sri Aurobindo, vor allem die Briefe, um meine Erfahrungen einordnen zu können. Konnte dadurch auch mehr oder weniger eine innere Beziehung zu Sri Aurobindo ausbauen. Sri Aurobindo inspiriert mich auch insofern, weil er die Bewusstseinsbereiche, die er durchschritt, sehr gut dokumentierte. Er erwähnt auch immer Purusha und Prakriti.

Ließ der KI unter folgender Eingabe suchen: Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Satipatthana, Samkhya-Philosophie, Open-Mind-Meditation und Vipassana.

(Es dauerte ziemlich lange – vielleicht 10 Minuten - bis der EXPERTNBERICHT fertig gestellt wurde.

EXPERTENBERICHT: Komparative Analyse von Achtsamkeitslehren und Philosophien (Satipatthana, Samkhya, Open-Mind-Monitoring, Vipassana)
I. Einleitung: Kontextualisierung und Methodik
Die Analyse der Begriffe Satipatthana, Samkhya-Philosophie, Open-Mind-Monitoring-Meditatio
Historische und philosophische Verflechtungen Indiens
Die Konzepte entwickelten sich in einer sogenannten „fruchtbaren Periode“ zwischen etwa 500 und 600 v. Chr., in der ein reger Austausch philosophischer und asketischer Ideen zwischen verschiedenen indischen Traditionen stattfand, darunter Jainismus, Samkhya, prä-klassischer Yoga und Buddhismus. Diese Schulen übernahmen, testeten und adaptierten Ideen voneinander, wodurch konsistente psycho-kosmologische Modelle entstanden.
Es ist belegt, dass Samkhya die kosmologische und metaphysische Basis für Patanjalis Yoga-System lieferte. Im Gegensatz dazu stellte die buddhistische Lehre, die in Satipatthana und Vipassana kulminiert, eine radikale reformatorische Bewegung dar. Die buddhistischen Praktiken lehnten die metaphysische Basis von permanenten Substanzen ab. Der entscheidende Unterschied liegt im Ziel der Befreiung: Samkhya strebt die Lösung des Leidens durch die Diskriminierung und Isolierung eines ewigen, bewussten Selbst (Puruṣa) an, wohingegen der Buddhismus die Auflösung des Leidens durch die Einsicht in die Nicht-Existenz eines solchen permanenten Selbst (Anatta) und die universelle Gesetzmäßigkeit des bedingten Entstehens (Pratītyasamutpāda) sucht. Obwohl beide Traditionen asketische und meditative Praktiken (einschließlich Dhyāna, Konzentration) nutzen, sind ihre soteriologischen Endziele metaphysisch entkoppelt.
II. Fundamentale Metaphysik: Samkhya-Philosophie (Der ontologische Kontrast)
Die Samkhya-Philosophie ist eine der ältesten und einflussreichsten philosophischen Schulen des orthodoxen Hinduismus (Darśanas). Sie zeichnet sich durch einen kompromisslosen Dualismus aus, der eine grundlegende Trennung zwischen Bewusstsein und Materie postuliert.
Die Essenz des Samkhya-Dualismus
Das Samkhya-System basiert auf zwei ewigen, unabhängigen Prinzipien: Puruṣa und Prakṛti.
* Das Subjekt (Puruṣa): Der Puruṣa wird als das bewusste Prinzip betrachtet. Es existieren zahllose individuelle Puruṣas. Sie sind rein, passiv und fungieren lediglich als Zeugen oder Genießer (bhokta) der Geschehnisse. Der Puruṣa ist nicht die kausale Quelle der unbelebten Welt; ein intelligentes Prinzip kann sich nach Samkhya nicht in die unbewusste Welt transformieren.
* Das Objekt (Prakṛti): Die Prakṛti ist die uranfängliche Materie oder Natur. Sie ist das aktive Prinzip und die Quelle aller phänomenalen Manifestationen – sowohl der grobstofflichen als auch der subtilen.
Die Evolution der Prakṛti und die Tattvas
Samkhya beschreibt eine detaillierte Kosmologie, in der die Prakṛti in 24 Tattvas (Prinzipien) evolviert, sobald sie unter den Einfluss des Puruṣa tritt. Diese Hierarchie ist essenziell für das Verständnis der Samkhya-Praxis. Die subtilsten Derivate der Prakṛti sind diejenigen, die üblicherweise als "Geist" oder "Psyche" verstanden werden:
* Mahat (das höhere Bewusstsein oder Buddhi)
* Ahamkara (das Ego)
* Manas (der an die Sinne gebundene Verstand)
* Selbst scheinbar nicht-materielle Phänomene wie Gedanken, Emotionen, Erinnerungen und Intelligenz werden als Prakṛti klassifiziert und müssen demnach als Materie betrachtet und überwunden werden.
Da der Samkhya-Dualismus besagt, dass die gesamte phänomenale Welt, einschließlich des Körpers und des Geistes, aus Prakṛti besteht und nur Puruṣa Bewusstsein ist, führt die Praxis notwendigerweise zu einer vollständigen Entfremdung von allen beobachtbaren mentalen Prozessen. Die Beobachtung hat hier den klaren Zweck, das Urteil zu fällen: „Das bin ich, der Puruṣa, nicht.“
Soteriologie des Samkhya: Kaivalya
Das soteriologische Ziel des Samkhya ist Kaivalya, wörtlich übersetzt als Isolation, Loslösung oder Alleinsein. Es bedeutet die endgültige Freiheit des Puruṣa von der Bindung an die Prakṛti.
Die Methode zur Erreichung dieses Zustands ist die Kombination aus Viveka (Diskriminierung oder Unterscheidung, die durch Vernunft gewonnen wird) und Entsagung (Renunciation), der aktiven Abwendung von allem, was bindet. Die tiefgreifende Konsequenz dieser Ontologie ist, dass die wahre, endgültige Befreiung in der Samkhya-Tradition nicht im verkörperten Zustand erreicht werden kann. Erst nach dem physischen Tod kann die Bindung an Prakṛti vollständig gelöst werden, vorausgesetzt, der Puruṣa hat während des Lebens alle Anhaftungen an die Materie (Prakṛti) gereinigt.
III. Der Buddhistische Rahmen: Satipatthana und Vipassana
Im Gegensatz zum substanziellen Dualismus des Samkhya basiert der buddhistische Weg auf einer strikt phänomenologischen Sichtweise, die die Existenz permanenter Entitäten, einschließlich eines permanenten Selbst (Atta oder Puruṣa), ablehnt.
Satipatthana: Das Achtsamkeitsprotokoll
Satipatthana (Pali: Sati\text{-paṭṭhāna) ist die Etablierung oder das Hervorbringen (Paṭṭhāna) der Achtsamkeit (Sati). Die Lehren des Satipaṭṭhāna Sutta gelten als das zentrale, systematische Lehrprotokoll, das direkt zur Verwirklichung der höchsten Befreiung (Nirvāṇa) führt.
Das Protokoll gliedert die Erfahrungswelt in die Vier Grundlagen der Achtsamkeit (Cattāro Satipaṭṭhānā), die der Praktizierende kontinuierlich kontempliert :
* Kāyānupassanā (Kontemplation des Körpers)
* Vedanānupassanā (Kontemplation der Gefühle)
* Cittānupassanā (Kontemplation des Geistes)
* Dhammānupassanā (Kontemplation der Phänomene)
Das Herzstück und der universelle Mechanismus der Satipatthana-Praxis in allen vier Bereichen ist die Beobachtung der Vergänglichkeit. Der Meditierende soll beobachten, wie Phänomene entstehen (Samudaya-dhammanupassi), vergehen (Vaya-dhammanupassi) und sowohl entstehen als auch vergehen (Samudaya-vaya-dhammanupassi). Diese kontinuierliche Anwendung des Samudaya-vaya-Prinzips ist der direkte methodische Motor, der die primäre Einsicht in die Unbeständigkeit (Anicca) erzeugt. Diese Einsicht wiederum führt zur Auflösung der Anhaftung.
Vipassana-Einsichtsmeditation (Die Funktion)
Vipassana (Pali: Vipassanā-bhāvanā), die Einsichtsmeditation, ist die dynamische Anwendung der Satipatthana-Grundsätze, um Lokuttara-pañña (supramundane Weisheit) zu entwickeln.
Das Ziel ist die tiefgreifende Einsicht in die Drei Daseinsmerkmale: Unbeständigkeit (Anicca), Leidhaftigkeit (Dukkha) und Nicht-Selbst (Anatta). Die detaillierte und genaue Beobachtung selbst alltäglicher körperlicher oder mentaler Aktivitäten (z. B. das Notieren von "Sitzen," "Biegen," "Strecken") dient einem klaren therapeutischen Zweck: Es soll die falsche Sichtweise entfernen, die diese Aktivitäten als Handlungen eines "Ich" betrachtet ("Ich beuge," "meine Hände"). Dieser Prozess stellt den direkten Angriff auf die metaphysische Vorstellung des permanenten, substanziellen Puruṣa dar, wie er in der Samkhya-Tradition postuliert wird.
Die Erweiterung des Satipatthana-Protokolls im Mahāsatipaṭṭhāna Sutta legt durch die Ausweitung der Kontemplation der Phänomene (Dhammānupassanā) auf die Vier Edlen Wahrheiten die philosophische Verankerung der Praxis in den Kernlehren des buddhistischen Befreiungswegs fest.
Soteriologie des Buddhismus: Nirvāṇa
Das ultimative Ziel des buddhistischen Weges ist Nirvāṇa (Erlöschen oder Auslöschung), das das Ende des Leidens und des Kreislaufs der Wiedergeburten darstellt. Nirvāṇa wird durch das vollständige Verstehen des bedingten Entstehens (Pratītyasamutpāda) und die Erkenntnis der Leerheit des Selbst erreicht. Im Gegensatz zum Kaivalya des Samkhya, das eine Isolation des ewigen Subjekts von der Materie darstellt, ist Nirvāṇa das Aufhören des gesamten Zyklus der Bedingtheit.

IV. Moderne Brücke: Open-Mind-Monitoring-Meditation
Definition und Methodik
OMM beinhaltet eine nicht-reaktive und nicht-wertende Bewusstheit des gesamten Inhalts des gegenwärtigen Erlebensstroms, ohne ein spezifisches Objekt zu wählen oder sich darauf zu fokussieren. Der Praktizierende wird angeleitet, den Geist für alle auftretenden Gedanken, Empfindungen, Geräusche oder Emotionen zu öffnen und diese wahrzunehmen, ohne sie zu beurteilen.
Funktional entspricht OMM der offenen Phase der traditionellen buddhistischen Achtsamkeitspraxis, insbesondere der Cittānupassanā (Beobachtung des Geisteszustandes) und Dhammānupassanā (Beobachtung der Phänomene) innerhalb des Satipatthana-Protokolls. Es ist der Zustand, in dem man "die ganze Welt hereinlässt" (let the whole world in), wobei man sich aller Sinneseindrücke und mentalen Inhalte bewusst wird. Der Kernprozess der nicht-selektiven, nicht-wertenden Beobachtung ist somit identisch mit der fortgeschrittenen Vipassana-Praxis.
OMM als kognitives Instrument und Sequenzierung
Die wissenschaftliche Untersuchung von OMM fokussiert primär auf dessen Auswirkungen auf kognitive Prozesse, darunter die Verbesserung des divergenten Denkens und der Kreativität, sowie auf die emotionale Regulierung und Akzeptanz.
Die Forschung hat die Notwendigkeit einer Vorstufe in der Meditationsausbildung empirisch bestätigt. OMM wird oft erst nach einer anfänglichen Praxis der Focused Attention (FA) empfohlen, da die anfängliche Konzentration (Samatha oder FA) erforderlich ist, um den Geist zu beruhigen und Ablenkungen zu reduzieren. Studien zeigen, dass die Reihenfolge der Praxis (FA vor OM) den Erwerb von Achtsamkeitsfähigkeiten wie Akzeptanz und Gewahrsein bei Anfängern positiv beeinflussen kann. Diese empirische Beobachtung untermauert die traditionelle buddhistische Hierarchie, in der die Konzentration (Samatha) die notwendige Basis für die Einsicht (Vipassanā) bildet.
V. Komparative Analyse: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Die vier Konzepte können anhand ihrer metaphysischen Grundlage und ihrer praktischen Methodik verglichen werden. Die größte Divergenz besteht zwischen der Samkhya-Philosophie und den buddhistischen Achtsamkeitspraktiken.
Fundamentaler Vergleich: Metaphysik und Soteriologie
Der fundamentale ontologische Konflikt zwischen Samkhya und dem Buddhismus bestimmt die unterschiedlichen Ziele ihrer Praktiken. Samkhya benötigt die Erkenntnis einer permanenten Realität (Puruṣa), die aus der phänomenalen Realität (Prakṛti) herausgelöst werden muss. Buddhismus, Satipatthana und Vipassana sehen die Auflösung dieser dualistischen Sichtweise als den Weg zur Befreiung. OMM ist in dieser Hinsicht agnostisch, da es sich auf die beobachtbare, phänomenologische Erfahrung beschränkt.
Metaphysischer und Soteriologischer Vergleich
| Kriterium | Samkhya-Philosophie | Satipatthana / Vipassana | Open-Mind-Monitoring (OMM) |
|---|---|---|---|
| Traditionslinie | Orthodoxer Hinduismus (Basis des Klassischen Yoga) | Theravada Buddhismus (Pāli-Kanon) | Moderne Kognitive Psychologie/Säkularisierte Achtsamkeit |
| Ontologie/Metaphysik | Strenger Dualismus (Puruṣa vs. Prakṛti) | Bedingtes Entstehen (Pratītyasamutpāda); Nicht-Selbst (Anatta) | Phänomenologisch; Agnostisch gegenüber traditioneller Ontologie |
| Konzept des Geistes | Mentale Prozesse (Buddhi, Manas, Ahamkara) sind Derivate der Prakṛti (Materie) | Geist (Citta) und Phänomene (Dhammā) sind unbeständige Objekte der Beobachtung | Kognitiver Prozess, der gesteuert und trainiert werden kann |
| Ziel der Befreiung | Kaivalya (Isolation des Puruṣa von Prakṛti) | Nirvāṇa (Erlöschen des Leidens durch Einsicht/Pañña) | Kognitive Flexibilität, Akzeptanz, emotionale Regulierung |

Vergleich der Praktischen Methoden
Auf der Ebene der reinen Meditationspraxis zeigen Satipatthana, Vipassana und OMM signifikante methodische Übereinstimmungen. Satipatthana liefert den kanonischen Rahmen, Vipassana die spirituelle Funktion, und OMM die moderne kognitive Identität für die offene Beobachtung.
Methodischer und Phänomenologischer Vergleich der Achtsamkeitspraxen
| Kriterium | Satipatthana (Der Rahmen) | Vipassana-Einsichtsmeditation (Die Funktion) | Open-Mind-Monitoring-Meditatio
|---|---|---|---|
| Aufmerksamkeitsobjekt | Systematisch 4 Bereiche (Kāya, Vedanā, Citta, Dhammā) | Gesamterlebnisstrom; Fokus auf Vergänglichkeit (Anicca) | Offen, nicht-selektiv; der Fluss aller Gedanken/Empfindungen |
| Primäres Ziel (Kognitiv) | Etablierung von Sati und Sampajañña | Entwicklung von Pañña (Einsicht) und Auflösung der Ich-Sicht | Steigerung kognitiver Flexibilität und divergenten Denkens |
| Kernprozess | Beobachtung des Entstehens und Vergehens (Samudaya-vaya) | Nicht-reaktive, nicht-wertende Beobachtung (Noting, Observing) | Non-judgmental and non-reactive awareness (Prozessidentität mit Vipassana) |
| Erforderliche Vorstufe | Ethische Grundlage (Sīla) und Konzentration (Samādhi/Samatha) | FA/Konzentration, um den Geist zu beruhigen | |
Synthese der methodischen und philosophischen Unterschiede
Die Divergenz des Beobachters ist der entscheidende Punkt: Beide Traditionen – Samkhya und der Buddhismus – nutzen eine Form der Diskriminierung, aber mit entgegengesetzten Zielen. Samkhya setzt auf Viveka, um das ewige, bewusste Puruṣa von der materiellen Prakṛti zu trennen und es zu isolieren (Kaivalya). Vipassana hingegen nutzt die Einsicht (Pañña) basierend auf Satipatthana, um die Illusion eines permanenten, beobachtenden "Ich" (Anatta) aufzulösen, indem es das Bewusstsein selbst als unbeständigen, bedingten Dharma beobachtet.
In der Praxis fungiert Satipatthana als die systematische Grammatik oder der Lehrplan, der die funktionale Praxis des Vipassana ermöglicht. Die Open-Mind-Monitoring-Meditatio
VI. Schlussfolgerung und Ausblick
Die Analyse zeigt, dass die vier Begriffe drei unterschiedliche Kategorien repräsentieren, die entweder in fundamentalem Gegensatz zueinander stehen (Samkhya vs. Buddhismus) oder auf unterschiedlichen Abstraktionsebenen dieselbe Praxis beschreiben (Satipatthana, Vipassana, OMM).
Die Samkhya-Philosophie liefert ein metaphysisches, dualistisches Modell, das die Isolation eines ewigen Selbst (Puruṣa) anstrebt, was einen unüberbrückbaren Gegensatz zur buddhistischen Soteriologie des Nicht-Selbst darstellt.
Satipatthana ist der kanonische, systematische Rahmen des Buddhismus, der die vier spezifischen Domänen der Achtsamkeitsentwicklung festlegt.
Die Vipassana-Einsichtsmeditation ist die dynamische spirituelle Praxis, die diesen Rahmen nutzt, um durch die Beobachtung von Entstehen und Vergehen supramundane Weisheit zu erlangen und die Illusion des Ego aufzulösen.
Die Open-Mind-Monitoring-Meditatio
Die Tiefe und Systematik des Satipaṭṭhāna Sutta liefert damit ein robustes kognitives Modell, dessen Komponenten, wie die Unterscheidung zwischen Fokussierter Aufmerksamkeit (FA) und Offenem Monitoring (OMM), heute isoliert und empirisch untersucht werden, wodurch die Wirksamkeit der traditionellen buddhistischen Meditationssequenzen im modernen Kontext bestätigt wird. Die Gemeinsamkeiten in der Praxis (nicht-wertende Beobachtung) konvergieren, während die metaphysischen Deutungen (Kaivalya vs. Nirvāṇa) fundamental divergieren.

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Neue Eingabe: 

Sankhya-Philosophie vs. Vedanta-Philosophie

Obwohl beide Schulen der orthodoxen indischen Philosophie angehören (d.h. sie akzeptieren die Autorität der Veden), gibt es fundamentale Unterschiede in ihren metaphysischen Annahmen und ihrem Verständnis der ultimativen Realität.

1. Metaphysischer Standpunkt:

  • Sankhya (Dualismus): Postuliert zwei voneinander unabhängige, ewige Realitäten:

  • Purusha: Das reine, passive Bewusstsein (unzählige individuelle Seelen).

  • Prakriti: Die aktive, materielle Urnatur (die gesamte Welt). Die Welt entsteht durch das Zusammenspiel dieser beiden, aber sie bleiben getrennt.

  • Vedanta (Monismus / Non-Dualismus): Die vorherrschende Form des Vedanta, der Advaita Vedanta, postuliert eine einzige ultimative Realität:

  • Brahman: Das absolute, undifferenzierte, unpersönliche Eine, das alles ist. Es ist sowohl die materielle Ursache (materielle Welt) als auch die effiziente Ursache (Gestalter) des Universums.

  • Atman: Das individuelle Selbst oder die Seele, das als identisch mit Brahman angesehen wird ("Atman ist Brahman"). Die Vielfalt der Welt ist Maya (Illusion/relative Realität), die auf Brahman überlagert ist.

2. Natur Gottes (Ishvara):

  • Sankhya: Die klassische Sankhya ist meist atheistisch oder agnostisch. Sie postuliert keinen Schöpfergott (Ishvara), der die Welt aus Purusha und Prakriti erschaffen hat. Die Welt entwickelt sich aus Prakriti aufgrund ihrer intrinsischen Natur.

  • Vedanta: Theistisch oder panentheistisch. Vedanta, insbesondere Advaita Vedanta, erkennt Brahman als die ultimative Realität an, die oft auch als Ishvara (der persönliche Gott) für die relative Realität dient, aber letztlich ist Brahman jenseits aller Attribute. Andere Vedanta-Schulen sind explizit theistisch und sehen Ishvara (oft Vishnu oder Shiva) als die höchste Realität.

3. Anzahl der Seelen/Bewusstseine:

  • Sankhya: Pluralistisch bezüglich des Bewusstseins. Es gibt unzählige individuelle Purushas (Seelen), die alle unabhängig voneinander existieren.

  • Vedanta: Monistisch oder nicht-dualistisch. Es gibt nur ein einziges, universelles Bewusstsein (Brahman/Atman). Die Illusion der Vielfalt individueller Seelen entsteht durch die Begrenzungen (Upadhis) der Maya, aber im Kern sind alle identisch.

4. Erlösung (Moksha)

  • Sankhya: Erlösung wird durch Diskrimination (Viveka) erreicht, d.h. die Erkenntnis der vollständigen Trennung von Purusha (dem reinen Bewusstsein) und Prakriti (der Materie). Man erkennt, dass das Selbst niemals das ist, was sich verändert oder leidet.

  • Vedanta: Erlösung wird durch die direkte Erkenntnis der Einheit von Atman und Brahman erreicht. Man erkennt, dass das individuelle Selbst immer schon das Absolute war und ist. Die Illusion der Getrenntheit löst sich auf

5. Beziehung zur Welt:

  • Sankhya: Die Welt (Prakriti) ist real, aber der Purusha ist von ihr getrennt und sollte sich nicht mit ihr identifizieren.

  • Vedanta (Advaita): Die Welt ist Maya (relative Realität) – sie ist weder absolut real noch absolut unreal. Sie erscheint real, solange die höchste Erkenntnis fehlt. Wenn Brahman erkannt wird, wird die Welt als Nicht-unterschieden von Brahman erfahren

Zusammenfassende Tabelle:

Merkmal Samkhya      //      Vedanta Phiosophie (insbesonders Advaita)

Grundrealität: Dualismus: Purusha & Shakti // Monoismus (Brahman, Absolutes Einziges)

Gott (Ishvara) Atheistisch / Agnostisch Theistisch / Panentheistisch (Brahman als Ishvara)

Seelen Pluralistisch (unendlich viele Seelen) // Monotheistisch (Atman & Brahman sind ident)

Welt; real, aus Prakriti entstanden // Maya (relativ real, aber illusorisch aus höchster Sicht)

Erlösung: Trennung von Purusha & Prakriti // Erkenntnis der Einheit von Atman und Brahman

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In reply to Franz Hinteregger

Verschiedene Wege im Jnana Yoga - Antworten von der KI

by Marcus Robert Bauer -

Danke Franz fürs Teilen von Jnana Yoga u.a. philosophischer Konzepte wie Samkhya Philosophie mit Purusha und Prakriti.

In der Purusha Suktam Hymne wird die 'kosmische Ur-Person' (Purusha) anhand des Übergangs der göttlichen Mutter/Shakti/Prakriti in die Stofflichkeit/Materie geopfert.

Alles ist Opfer aus Liebe. Die Elemente, die Jahreszeiten, alles wird im lebendigen Moment/Gegenwart geopfert - entweder als Geburt in die oder aus der Stofflichkeit....

 Fortlaufende Vergänglichkeit wird aber von uns oft als das erhaltende Vishnu-Prinzip erlebt. Alle Schönheit stirbt in der augenblicklichen Gegenwärtigkeit. Wandlung ist Opfer(-erbringung.und -darbietung). 

Bei uns hat das Opfer eher eine sehr negativ Bedeutung, auch durch die Religion des Christentums. 

Lieben und Sein, ohne 'Ich-Gedanken und Ich-Gefühl', dies ist für mich reine Hingabe an DAS.